Nur wenig ist bekannt über unseren Vorfahren Johann Friedrich Schrenk.
Dennoch möchte ich den Versuch machen, das vorhandene Wissen hier einmal zusammenzutragen.
Er wurde 1846 in Zedwitz bei Hof geboren.
Der Ort Zedwitz war der Stammsitz eines fränkischen Adelsgeschlechts, und ist heute ein Ortsteil von Feilitzsch im Landkreis Hof.
Wie auch schon sein Vater Johann Christian Schrenk ergriff er den Beruf des Wegmachers. Während seiner Lebzeit waren die Straßen Allgemeingut. Insbesondere in den größeren Städten mussten die Straßen ständig unterhalten werden. Entwässerungsrinnen führten Schmutzwasser und Abwässer wurden ungehindert auf die Straßen geleitet. Dies führte dazu, dass die Wege, Gassen und Straßen immer wieder in einen schlechten Zustand gerieten.
Ursprünglich oblag vielerorts die Sauberhaltung und Instandhaltung den Anwohnern. Da diese aber oft überfordert waren, übernahmen diese Aufgaben die Magistrate der Städte und Gemeinden. Die Fahrwege waren in der Regel wassergebundene Kies- oder Schotterstraßen und die musste der Wegmacher instand halten, denn nur ganz selten waren die Straßen gepflastert.
Diese wenig ansprechende Arbeit des Vaters (und des Großvaters) hat 4 der 6 Söhne von Johann Friedrich Schrenk zum erfolgreichen Studium des Bauwesens veranlasst: Emil gründete die Firma "Emil Schrenk", Johann und Karl gründeten zusammen die Firma "Gebr. Schrenk" und Christian wählte die Beamtenlaufbahn und wurde schließlich Oberbauinspektor.
Friedrichs Leben fiel in die Zeit der Industrialisierung und des Eisenbahnbaus.
Von 1844 bis 1851 wurde die Bahnstrecke Leipzig–Hof als Teil der Sachsen-Franken-Magistrale durch Feilitzsch gebaut und 1883 die Eisenbahnhaltestelle Feilitzsch oberhalb des Schlosses eröffnet.
Gut möglich, dass Friedrichs Vater beim Eisenbahnbau mitarbeitete.
Zweifellos wurden im Umfeld des Eisenbahnbaus und der beginnenden Industrialisierung vielerlei Bauprojekte umgesetzt.
Dieser Zeit wird auch der Ursprung der bürgerlichen Gesellschaft zugeordnet. Zuvor waren die meisten Menschen noch zum großen Teil in der Landwirtschaft tätig gewesen. Jetzt entstand neben dem traditionellen Handwerk eine neue Gruppe von Industriellen. Die Voraussetzung in dieser Gruppe erfolgreich zu sein, war schon bald der Besuch einer Hochschule.
Die Staaten Europas waren zur gleichen Zeit in einem nationalistischen Wettstreit. Deutschland existierte noch nicht. Stattdessen gab es das Königreich Preußen, das Königreich Bayern, das Großherzogtum Hessen, das Königreich Sachsen und eine Vielzahl weiterer Herzogtümer, Grafschaften etc.
In diesem Umfeld war es vor allem Preußen und in Preußen der Ministerpräsident Otto von Bismarck, der eine Vereinigung der deutschen Länder verfolgte. So kam es zunächst zur Gründung des Norddeutschen Bundes. Dann kam ein Krieg, der alles ändern sollte.
"Auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs ist die von Allerhöchstdemselbigen von erbeuteter Kanonen-Bronze gestiftete Kriegs-Denkmünze für Combattanten
dem Gemeinen Friedrich Schrenk der 12. Compagnie, III. Feldbattaillons des königl. bayerischen 7. Infanterie Regiments Hohenhausen in Anerkennung seiner pflichtgetreuen Theilnahme an dem siegreichen Feldzuge 1870-1871 von dem Unterzeichneten übergeben worden".
Bayreuth, den 30. Dezember 1871,